Am vergangenen Samstag trafen sich die 250 besten Judokas aus Thüringen, um bei den Landeseinzelmeisterschaften der unter 11-jährigen die Medaillen auszukämpfen. Nachdem die Schwarzaer aufgrund von Krankheiten und Ausfällen im letzten Jahr zur LEM U 11 leider keinen Kämpfer stellen konnten, sollte dieses Jahr alles anders werden. Nach der Umstrukturierung und Intensivierung der Nachwuchsarbeit im Jahr 2015 durch die Trainer Keller, Giller und Herlitze und durch die Unterstützung der jungen Nachwuchstrainer Limmer, Neumann, Schwarz und der Nachwuchstrainerin Hettwer wurde ein schlagkräftiges Team auf die Beine gestellt. Viel Schweiß, Blut und Tränen sind im letzten Jahr und besonders in den letzten drei Monaten geflossen um uns auf die LEM vorzubereiten und die Arbeit der vielen Unterstützer sollte heute erste Früchte tragen.
11 Schwarzaer oder „die jungen Wilden“, wie sie auch von einigen genannt werden, waren herbeigeeilt, um ein gewaltiges Wörtchen bei der Medaillenvergabe mitzureden. Die Kämpfe für die Schwarzaer durften Julian Schreiber bis 24,5kg, Maxim Konkin bis 30 kg und Kevin Maurer bis 29 kg eröffnen. Julian konnte als jüngster Jahrgang zwei Kämpfe souverän durch vollen Punkt mit blitzsauberen Schulterwürfen gewinnen. Im Halbfinale traf er auf den Favoriten aus Jena Carl Then. Nach einem spannenden Kampf mit Chancen auf beiden Seiten verlor Julian den Kampf. Im Kampf um Platz drei zündete er noch mal richtig den Turbo und konnte nach kurzer Kampfzeit seinen Gegner mit vollen Punkt durch Osoto-gari werfen. Somit holte er die erste Bronzemedaille für die Schwarzaer. Auch Maxim und Kevin starteten furios und gewannen jeweils ihre ersten beiden Kämpfe. Beide konnten mit ihrer Spezialtechnik Uki-goshi (Hüftwurf) überzeugen. Im Halbfinale waren beide einen kleinen Moment unachtsam, so dass sie Wertungen abgeben mussten, die sie nicht mehr aufholten. Im Kampf um Platz drei ließen beide nichts mehr anbrennen und bezwangen ihre Gegner durch schöne Hüftwürfe mit vollem Punkt. Das waren die Bronzemedaillen zwei und drei für die Schwarzaer.
Es war nun bereits die Mittagszeit angebrochen als Tabata Hertel bis 24,3 kg und Leon Tamaschke bis 31,5 kg in den Kampf um die Medaillen eingriffen. Beide erwischten einen furiosen Tag und marschierten mit jeweils drei Siegen ins Finale durch. Leon konnte mit seiner neuen Spezialtechnik Ippon-seoi-nage bzw. Seoi-toshi punkten. Tabata bewies wieder einmal, dass sie im Bodenkampf ein „Monster“ ist, denn sie gewann zwei ihrer drei Kämpfe im Boden. Beide verloren ihre anschließenden Finals denkbar knapp gegen ältere Judokas, so dass nach einem langen Wettkampftag und vielen starken Kämpfen der Titel eines Thüringer Vizelandesmeisters bzw. –landesmeisterin heraussprangen.
Mit Eddie Frenzel bis 26,9 kg, Jonas Kreuder bis 43,4 kg, Ylvi Schust bis 33 kg und Tobias Lamprecht plus 49,6kg waren vier weitere „junge Wilde“ an der Reihe. Eddie startete stark in die LEM und zog mit zwei Siegen durch Uki-goshi in das Halbfinale ein. Leider verlor er hier ein bisschen seinen roten Faden und verlor sowohl das Halbfinale als auch den Kampf um Platz drei denkbar knapp. Am Ende sprang dennoch ein sehr guter fünfter Platz von 16 Kämpfern heraus. Jonas Kreuder traf gleich in seinem ersten Kampf auf einen der Titelfavoriten. In einem sehr spannenden und elektrisierenden Kampf bis weit ins Golden Score hinein zog Jonas am Ende durch eine kleine Unachtsamkeit den Kürzeren und verlor den Kampf. Jonas hatte heute echt kein Losglück. In der Trostrunde erwischte er gleich wieder einen sehr starken Gegner. Beide Kämpfer schenkten sich nichts. Am Ende musste Jonas den Kampf wieder sehr knapp abgeben und schied vorzeitig aus dem Turnier aus. Ylvi Schust bis 33kg erwischte einen rabenschwarzen Tag und schied vorzeitig nach zwei Niederlagen aus. Für Tobias Lamprecht plus 49,6kg, der seinen ersten Wettkampf nach nur sieben Monate Judo absolvierte, schlug sich tapfer in seinen vier Kämpfen. Die gegnerischen Judoka waren allerdings am heutigen Tage noch ein bisschen zu stark für ihn, so dass ein guter fünfter Platz am Ende für ihn zu Buche stand.
Mit Aaron Schmidt bis 35 kg stand danach ein weiterer Kämpfer des SV 1883 Schwarza auf der Tatami. Seinen ersten Kampf konnte er souverän mit vollem Punkt durch Festhalte (Kesagatame) gewinnen. Leider fand er in Runde zwei kein Mittel gegen seinen Gegner und verlor. Nun galt es sich schnell wieder zu fangen und in der Trostrunde richtig loszulegen, denn das Erreichen des dritten Platzes war noch immer möglich. Mit seiner Spezialtechnik Seoi-toshi konnte Aaron seine zwei folgenden Kämpfe gewinnen und zog verdient im Kampf um Platz drei ein. In einem packenden Kampf musste sich Aaron undenkbar knapp im Golden Score geschlagen geben. Nichts desto trotz stand am Ende des Tages ein hervorragender fünfter Platz von 16 Kämpfern in der Gewichtsklasse zu Buche.
Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss, so zumindest das Sprichwort und in der Tat lieferte Jannik eine bärenstarke Leistung ab. Zwar lief es in letzter Zeit nicht rund, aber heute wollte er es wissen. Mit Fassart- und Technikumstellung zu Beginn des Jahres gelang ihm dann ein bärenstarker Wettkampf. Seinen ersten Kampf gewann er mit vollen Punkt durch einen lehrbuchreifen Uki-goshi. Leider musste er in Runde zwei dem späteren Vizelandesmeister noch den Vortritt lassen und rutschte in die Trostrunde. Hier marschierte Jannik aber souverän mit drei weiteren Siegen durch das Starterfeld und erkämpfte sich den dritten Platz. Alle drei Kämpfe gewann er auf vollen Punkt mit Tai-otoshi und Osoto-gari.
Am Ende standen für die „jungen Wilden“ des SV 1883 Schwarza e.V. zwei Vizelandesmeistertitel, vier Bronzemedaillengewinner und drei starke fünfte Plätze zu Buche. Das zeigt, dass wir als Team an der Thüringer Spitze angekommen sind und sich die schweißtreibenden Trainingseinheiten endlich auszahlen. Jetzt gilt es am weiter am Ball zu bleiben, denn nach dem Wettkampf ist bekanntlich vor dem Wettkampf. Nächstes Ziel ist die Landesmannschaftsmeisterschaft im September in Jena, bei der die jungen Wilden ebenfalls eine Medaille sich zum Ziel gesetzt haben. Ein großer Dank geht an alle Trainer, Eltern und sonstigen Unterstützer der Judokas des SV Schwarza, die diese tollen Ergebnisse ermöglichen (MH)