Wettkämpfe in der Hauptstadt waren für die Judokas des SV 1883 Schwarza in den letzten Jahren nicht nur aus touristischer Sicht immer wieder Höhepunkte. Ob bei Sichtungsturnieren, deutschen Meisterschaften oder Europacups – immer waren die Rudolstädter mit dabei und brachten auch Medaillen und Siege mit zurück an die Saale. Erst vor wenigen Wochen erkämpften Bente Fünfgelder Bronze und Amelie Giller sowie Sören Spangenberg fünfte Plätze beim Sichtungsturnier des Deutschen Judobundes in der Altersklasse U15. Und beide junge Damen wollen im Juni wieder an die Spree. Diesmal im Team der Kampfgemeinschaft SV Schwarza/JSC Stotternheim beim Deutschen Jugendpokal U16. Zu diesem größten deutschen Mannschaftsturnier fahren die besten drei Teams jedes Bundeslandes, die sich in den jeweiligen Landesausscheiden ganz vorn platzieren konnten.
In Thüringen sollten neben der KG Stotternheim/Schwarza die Kampfgemeinschaften Mattenteufel Erfurt/PSV Erfurt sowie Budokan Heiligenstadt/SG Einheit Arnstadt die Qualifikation unter sich ausmachen. Die beiden Trainer hatten sich das Team fein ausgedacht, dann kamen aber leider höhere Gewalten ins Spiel und die Mannschaft schrumpfte zusehends. Erster „Ausfall “ wurde aus Stotternheim gemeldet. Lea Stein wurde für den Europapokal in Berlin nominiert. Das hatte natürlich Vorrang. Dann klingelte auch das Telefon beim Schwarzaer Trainer. Bente Fünfgelder war erkrankt und konnte nicht starten. Die Drittplatzierte des Thüringer Messecups Ende April ist eine Bank und eigentlich nicht zu ersetzen. Aber klagen nutzte nichts, die anderen mussten nun ran. Allen voran zeigte Amelie Giller zwei starke Auftritte. Gegen Lisa Pufahl aus Erfurt siegte sie sicher durch eine Festhalte. Auch im zweiten Kampf gegen die Arnstädterin Luna Pujoni setzt sich die Schwarzaerin durch. Dabei konnte sie erstmals ihren lange geübten Seoi-Nage durchbringen und warf die Gegnerin mit Ippon. Auch Lisa Hettwer gelang ein starker Auftritt. Dass Lisa mit höheren Gürtelgraden kein Problem hat, war ja klar. Dass sie ihre Erfurter Gegnerin auch noch permanent unter Druck setzen konnte, war schon erstaunlich. Am Ende gewann Lisa mit Ippon durch eine Festhalte und holte einen wichtigen Sieg. Da auch Lea Steins Schwester Sina gegen Heiligenstadt/Arnstadt einen Sieg einfahren konnte, bescherte dies dem Team die Silbermedaille. Mitte Juni reisen nun (hoffentlich) alle Kämpferinnen nach Berlin und sollten, wenn alles gut geht, durchaus für eine Überraschung gut sein.
Die Mannschaft: 42kg Amelie Giller; 53kg Vanessa Brückner, Nina Kleinert; 60 kg Lisa Hettwer, Maja Schnürpel; +60kg Sina Stein.
Auch bei den jungen Männern konnten die Schwarzaer eine Mannschaft stellen. Allerdings schaffte es das Team nicht, aus der Vorrundengruppe herauszukommen. Einzig Sportschüler Martin Limmer konnte zwei Siege erkämpfen. Dabei gewann er erneut gegen den Eisenacher Nico Gasterstedt. Auch der Erfurter Stranzl konnte Martin nicht stoppen. Heiner Limmer erzielte gegen Eisenach ebenfalls einen Sieg. Das war gut, denn Heiner ist eigentlich Nachwuchsübungsleiter und bestreitet in der Regel gar keine Turniere mehr. Dass der Jüngste im Team, Paul Rühlemann, den Mut hatte in dieser Altersklasse mitzukämpfen, erstaunte nicht nur den Trainer – Klasse Paul!
Die Mannschaft: 52kg Paul Rühlemann; 57kg Martin Limmer; 66kg Jonas Herlitze; +66kg Heiner Limmer
