Niklas Baier und Amelie Giller siegen beim Rudolstädter Heidecksburgpokal
Im Jahre 1708 gelang Johann Friedrich Böttger gemeinsam mit Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, in Sachsen das erste europäische Porzellan herzustellen, gemeinhin als das „weiße Gold“ bezeichnet. Seit etwa 250 Jahren ist auch Rudolstadt-Volkstedt eine Wiege des europäischen Porzellans. Was lag also näher, als dieses edle Material auch einmal für Medaillen zu verwenden, für Trophäen, um die die besten Judokas der Altersklassen U11 uns U13 kämpfen könnten? Und so wurde die Porzellanmanufaktur Christel Kämmer gewonnen, für den nunmehr 9. Judo-Heidecksburgpokal die entsprechenden Objekte der sportlichen Begierde herzustellen, die bei Aktiven und Betreuern großen Anklang fanden.
Etwa 200 Kämpferinnen und Kämpfer aus Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hatten sich am vergangenen Wochenende in der Dreifelderhalle zu Rudolstadt eingefunden, um sich dem Kampf um das „weiße Gold“ zu stellen. Zuvor galt es aber noch, zwei langjährige Trainer und Funktionäre zu ehren. Siegbert Müller, der dieser Tage über eine 40-jährige „Dienstzeit“ im Verein zurück blicken konnte, erhielt in Anerkennung seines verdienstvollen Wirkens vom Thüringer Judoverband den 4. Dan verliehen. Stefan Giller, der sportliche Leiter und Cheftrainer der Judokämpfer des SV Schwarza erhielt aus den Händen von Tony Stegmann, Geschäftsführer des TJV, die Urkunde für den 3. Dan überreicht. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an beide und großen Dank für ihre langjährige uneigennützige Arbeit!
In sportlicher Hinsicht hatte sich der Gastgeber, der SV 1883 Schwarza, durchaus Chancen in den Einzelwertungen und – heimlich auch – in der Gesamtwertung ausgerechnet. Am Ende belegten die Schwarzaer in der Mannschaftswertung immerhin einen beachtlichen 7. Platz von 25 teilnehmenden Vereinen. Den Pokal sicherten sich die Freunde vom JSC Stotternheim vor dem FSV Gotha und der kleinen, aber schlagkräftigen Abordnung des JC Samura Oranienburg.
Die wohl größte Überraschung aus Schwarzaer Sicht stellte Niklas Baier dar (U11, bis 42 kg). Er beherrschte seine Gegner aus Jena, Schmalkalden, Naumburg und Leipzig fast nach Belieben und holte sich souverän Gold. Amelie Giller (U13, bis 36 kg) erkämpfte sich ebenfalls Gold, hatte allerdings weniger Gegner auf der Liste, weshalb sie sich noch in ein paar zusätzlichen Freundschaftskämpfen erfolgreich zu präsentieren wusste. Silbermedaillen gingen an Antonia Kamp (U11, + 55 kg) sowie Maximilian Krauß (U11, bis 57 kg).
Sören Spangenberg (U13, bis 40 kg), frisch gebackener Thüringer Landesmeister der Altersklasse U15, musste diesmal die Überlegenheit der Brandenburger Sportler anerkennen. Dabei kam es gar nicht zum erwarteten Duell mit dem Dauerrivalen Thaddäus Junge (Samura Oranienburg). Dies erledigte vielmehr dessen Mannschaftskamerad Nico Schulz, der sich als mindestens ebenso kampfstark präsentierte und Sören schon zu Kampfbeginn überraschte. Danach fand Sören aber wieder in die Erfolgsspur zurück und holte sich völlig verdient noch die Bronzemedaille. Platz 5 belegte in dieser Gewichtsklasse Paul Rühlemann.
Bronzemedaillen gingen nach guter Vorstellung auch an Ricky Stroehl (U11, bis 28,7 kg), Vanessa Brückner (U13, bis 52 kg) sowie Jason-Lee Fuchs (U11, bis 48 kg; hier belegte Stuart Weimann Platz 5).
Der Vorstand der Abteilung Judo bedankt sich bei allen Sponsoren, Eltern und Helfern dieses wiederum sehr gut organisierten und durchgeführten Events. Im nächsten Jahr steht dann ein kleines Jubiläum ins Haus: der nunmehr 10. Rudolstädter Heidecksburgpokal. Auch dort wird es wieder heißen: Der Kampf um das weiße Gold.