„Werte Sportfreunde, ich möchte mich auf diesem Weg noch einmal recht herzlich für die sehr gute Zusammenarbeit, Organisation und Durchführung der Mitteldeutschen Vereinsmannschaftsmeisterschaften bedanken. Ich werde die letzten MDVMM stets in guter Erinnerung behalten.“ Dies schrieb in einer E-Mail der verantwortliche Funktionär des Deutschen Judobundes (DJB), Gruppenkoordinator Dr. Frank Schiller an den ausrichtenden Verein SV 1883 Schwarza. Zum leider letzten Mal fanden Mitteldeutsche Mannschaftsmeisterschaften in diesem Altersbereich statt. Sie werden im kommenden Jahr durch einen in vielen Vereinen nicht unumstrittenen „Deutschen Jugendpokal“ ersetzt.
Gleichwohl konnten am vergangenen Samstag die Schwarzaer Judokas ihren bisher wohl größten Mannschaftserfolg in heimischer Dreifelderhalle feiern. Die U15-Mädchen, die in einer Kampfgemeinschaft (KG) mit den Mattenteufeln aus Erfurt antraten, hatten mit dem JSC Stotternheim und der KG RBS Leipzig/Zwickau zwei Mannschaften als Gegner. Die U18-Männer mussten sich im Feld der stärksten acht mitteldeutschen Vereine behaupten.
Und das taten sie meisterlich. Schon im ersten Fight gegen den alten Rivalen, die KG PSV Erfurt/Kodokan Erfurt wiederholten die Schwarzaer den 5:2 Erfolg der vergangenen Thüringer Landesmeisterschaften. Nach sehenswerten Siegen von Julian Krupper, Vincent Giller, Oliver Schulz, Johannes Limmer und Fabian Meyer stand das Schwarzaer Team wegen des KO-Modus bereits im Halbfinale. Der Gegner hieß KG PSV Leipzig/ JSV Zwickau, die im ersten Kampf das Traditionsteam von Ippon Rodewisch knapp mit 4:3 besiegen konnten. Gerne wären die Sachsen in das Finale eingezogen, um hier auf die Dauermeister der vergangenen Jahre, den JC Leipzig zu treffen. Aber daraus wurde nichts. Die Judokas des SV 1883 Schwarza, die mit Oliver Schulz (PSV Eisenach), Tom Blechschmidt (JSC Stotternheim) und Fabian Meyer (FSV Gotha) drei Gastkämpfer in ihren Reihen hatten, waren einfach zu stark. Mit sage und schreibe 7:0 gewannen die Ostthüringer und ließen damit den Sachsen nicht den Hauch einer Chance.
Nun war es soweit: Mit dem Judoclub Leipzig kämpfte sich der erwartete und vermeintlich stärkste Kontrahent ebenfalls bis ins Finale. Schnell gerieten die Schwarzaer mit 0:2 in Rückstand. Nun war es an Vincent Giller, endlich den ersten Punkt zu holen und den Rückstand nicht noch weiter anwachsen zu lassen. Doch das war schwer, denn kein Geringerer, als der Bronzemedaillengewinner der diesjährigen U18-Europameisterschaften, Chris Lammers, war der Gegner. Und es ging heiß her. Beide zeigten großartiges Judo, wobei der Sachse infolge zweier Strafen schnell in Rückstand geriet. Keiner der beiden Kämpfer konnte am Ende eine zählbare Wertung erzielen, so dass Vincent infolge der Strafen für Chris Lammers den Kampf für sich entscheiden konnte. Jetzt war der Knoten geplatzt! Ab jetzt ging jeder Kampf an Schwarza, Oliver Schulz siegte gegen den Dritten der Deutschen Meisterschaften, Kevin Müller, durch Sankaku vorzeitig. Johannes Limmer warf seinen Leipziger Gegner mit einen sehenswerten Ko-Uchi-Gake und hielt ihn danach in einer Festhalte. Gegen Tom Blechschmidt hatten die Sachsen keinen Starter und Fabian Meyer machte am Ende auch mit einer Festhalte den Sack zu. 5:2 gewannen die Schwarzaer das Finale und fahren als Mitteldeutscher Meister in der kommenden Woche nach Frankfurt/Oder zu den Deutschen Meisterschaften.
Bei den U15-Mädchen gewann die KG Mattenteufel Erfurt/SV Schwarza gegen den JSC Stotternheim sicher mit 5:2. Im zweiten Kampf musste der Schwarzaer Trainer den krankheitsbedingten Ausfall von Lisa-Marie Pufahl kompensieren. Dafür wechselte Vanessa Brückner die Gewichtsklasse und Amelie Giller und Bente Fünfgelder schoben sich eine Gewichtsklasse nach oben. Nachdem die ersten drei Kämpfe verloren wurden, war es nun an Vanessa Brückner, den ersten Punkt zu holen. Und Vanessa gab Gas! Ein ums andere Mal kam sie mit ihren Techniken durch und konnte auch am Boden mit einem Armhebel für Gefahr sorgen. Es sah sehr gut aus, aber dann hatte die Mannschaft großes Pech. Vanessa fiel nach eigener Aktion unglücklich auf den Kopf und verlor kurz das Bewußtsein. Gott sei Dank erholte sich die Schwarzaerin, allerdings wurde dadurch auch dieser Kampf verloren. Dennoch zeigte das Team Moral und konnte noch durch Amelie Giller, Bente Fünfgelder und Theresa Fiedel die letzten drei Kämpfe sicher gewinnen. 3:4 – das war die Silbermedaille!
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Die folgenden Fotos (Thomas Schauseil) zeigen unsere drei Gastkämpfer, bei denen und ihren Vereinen wir uns nochmals ganz herzlich bedanken.
