Anlässlich der Festveranstaltung „140 Jahre SV 1883 Schwarza“ am 30. Juni im Gemeindetal wurden erneut Funktionäre der Abteilung Judo mit Auszeichnungen bedacht. David Keller erhielt die Ehrennadel des Landessportbunds, Kevin Maurer die Ehrennadel in Bronze des SV 1883 Schwarza und unsere ukrainische Trainerin Valeriia Korzhan die Dankesurkunde des Vereins. Wir beglückwünschen sie zu diesen verdienten Anerkennungen und hoffen, dass sie uns noch lange erhalten bleiben.
Ehrungstext für David:
„Gäbe es die perfekte Suchmaschine, und würde man dort die Worte ‚Sportfreund‘, ‚Teamplayer‘ und ‚Sympathieträger‘ eingeben, sie würde einen Namen ausspucken: David Keller. David ist Jahrgang 1990 und seit seinem neunten Lebensjahr in der Abteilung Judo des SV 1883 Schwarza aktiv. Erst nur als Sportler, seit weit über einem Jahrzehnt aber auch als Funktionär. Mittlerweile ist der Multifunktionär in fast jedem Bereich tätig, in dem man nur tätig sein kann: Er trainiert die mittleren Altersklassen der Schwarzaer Judoka (seit 2018 mit Trainer-B-Lizenz), ist Kampfrichter und seit 2020 stellvertretender Abteilungsleiter.
Als solcher beteiligt er sich engagiert an der Organisation von Jugendfreizeiten im SV 1883 Schwarza und ist seit vielen Jahren ein unersetzlicher Eckpfeiler bei der Vorbereitung und Durchführung der Schwarzaer Heimwettkämpfe. Dabei macht er keineswegs nur ‚Dienst nach Vorschrift‘, sondern sucht mit guten Ideen unentwegt nach neuen Mitteln und Wegen, um das Angebot der Abteilung an die Sportler noch besser und spannender zu gestalten. Dadurch ist er für die Kinder und Jugendlichen Vorbild und Respektperson.
Doch seine größte Stärke liegt in seiner Menschlichkeit und Herzlichkeit. Als Trainingspartner steht er allen zur Verfügung und stellt damit sicher, dass auch wirklich jeder seinen nächsthöheren Gürtelgrad erreicht. Seine Einsatz- und Hilfsbereitschaft ist unübertroffen, genauso wie seine Gastfreundschaft und Geselligkeit. Einen Sportfreund wie David Keller kann sich jeder Verein nur wünschen. Dafür gebührt ihm jede Anerkennung.“
Ehrungstext für Kevin:
„Der 16-jährige Kevin ist seit seinem 5. Lebensjahr Mitglied in der Abteilung Judo des SV 1883 Schwarza und für sein junges Alter bereits außerordentlich engagiert. Die Judowerte (Hilfsbereitschaft, Wertschätzung, Respekt etc.) hat er nicht nur verinnerlicht, er lebt sie auch vor und ist damit Respektsperson und Vorbild zugleich für die Nachwuchsjudoka. Er hat für alle immer ein offenes Ohr und ist über die Maßen hilfsbereit.
Mit seiner ruhigen und kompetenten Art ist er ein großer Gewinn für seinen Verein. Seit zwei Jahren wirkt Kevin im Rahmen der Jugendverbandsarbeit. Längst hat er sich da unentbehrlich gemacht, indem er die Abteilung bei der Organisation und Durchführung ihrer Heimwettkämpfe unterstützt. Seit März 2022 ermöglicht er mit unglaublichem Einsatz ukrainischen Kindern, Sport zu treiben. Um sich dafür entsprechend zu qualifizieren, absolvierte Kevin im letzten Jahr erfolgreich den Trainer-C-Lehrgang und schloss zusätzlich die Kampfrichterausbildung ab. Dabei leitet er gemeinsam mit Valeriia, einer geflüchteten Judo-Sportlerin, eine Gruppe von mittlerweile 40 Sportlern weitgehend allein. Aber sein Engagement geht weit über das normale Training hinaus. So ist er 24/7 für die Sportler erreichbar und kümmert sich auch um deren Sorgen und Probleme abseits des Sports. Er hilft ihnen sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden und unterstützt sie, wo er kann – bis hin zur Koordination von Transporten oder bei der Einrichtung von Wohnungen. Zuletzt war er intensiv an der Organisation einer gemeinsamen Wanderung und eines Trainingslagers aller Judoka des SV Schwarza beteiligt. Dabei konnten das gemeinsame Miteinander gefördert und magische Momente erzeugt werden, die alle für ein paar Stunden aus dem momentan sehr angespannten Alltag entführten.
Bei Thüringer Landeseinzel- und Landesmannschaftsmeisterschaften (LEM, LVMM) errang er zahlreiche Medaillen. Sein größter Erfolg war die Teilnahme an der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft 2019.“
Ehrungstext für Valeriia:
„Valeriia ist 26 Jahre alt und macht ebenfalls seit ihrer Kindheit Judo. In der Ukraine hat sie seit 2016 Kindertraining gegeben und hat sich seit 2017 in der dortigen Jugendverbandsarbeit außerordentlich engagiert. Sie war hauptverantwortlich für die Organisation und Durchführung von regionalen, nationalen und internationalen Wettkämpfen. Im Juli 2022 musste Sie mit ihrer Mutter aus ihrer Heimatstadt flüchten und kam über das Judonetzwerk zu uns. Seitdem unterstützte sie Kevin und uns mit vollem Einsatz.
Valeriia ist die Bezugsperson für die geflüchteten ukrainischen Kinder. Sie gibt ihnen Halt und eine sinnvolle Aufgabe in einer für sie noch fremden Welt. Sie gibt ihnen ein Stück Heimat. Ihre Arbeit ist daher für den Verein von unschätzbarem Wert. Valeriia möchte gerne in Deutschland bleiben und sich eine berufliche Perspektive aufbauen. Sie lernt fleißig Deutsch und macht dabei sehr gute Fortschritte. Sie ist mit Social Media gut vertraut und betreut u. a. die Facebook-Seite der Abteilung. Sie ist dort sehr kreativ, z. B. bei der Erstellung von Textbeiträgen und kleinen Filmen. Sie ist zu einem festen und zuverlässigen Bestandteil des Trainerstabs und der Schwarzaer ‚Judofamilie‘ (diesen Ausdruck verwendet sie selbst oft) geworden. Wir sind froh, dass sie bei uns ist und möchten sie gerne für ihre bisherige Tätigkeit ehren und ihr mit dieser Anerkennung gleichzeitig Ansporn für weiteres Engagement geben.“
Fotos: Thomas Schauseil