Gegen 14 Uhr endete gestern der 13. Heidecksburgpokal des SV 1883 Schwarza der Altersklassen U9 und U13 im Judo. Ein weiteres Kapitel Vereinsgeschichte ist damit geschlossen. Das bekannteste in Kapitel gegliederte Medium ist wohl zweifelsfrei das Buch. Was zeichnet eigentlich einen guten Wälzer aus? Sicher gibt es da verschiedene Meinungen. Ich sage, dass vor allem der inhaltliche Abwechslungsreichtum der einzelnen Kapitel bei guter Lektüre den Ausschlag gibt. Das haben die Schwarzaer Judokas auf jeden Fall mit solch qualitativ hochwertiger Belletristik gemeinsam: Bei ihren Heimwettkämpfen weiß der Teilnehmer und Zuschauer nie genau, was er bekommt, da es jedes Jahr Unterschiede gibt. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich überraschen zu lassen.
Was als Osterturnier begann und bald darauf eine Hommage an das Wahrzeichen unserer schönen Residenzstadt am Saaleknie wurde, transformierte sich gestern erstmalig zu einem TJV-Sichtungsturnier. Auch die Austragungsorte haben gewechselt. Von der SBBS ging der Zug in die Dreifelderhalle Rudolstadt und vielleicht demnächst an die Landessportschule in Bad Blankenburg. Und ja, auch das Teilnehmer-Tableau kann natürlich nicht immer bleiben, wie es ist. Im letzten Jahr erfreuten uns über 300 Sportler aus Dutzenden Vereinen aus ganz Deutschland mit ihrer Anwesenheit und auch eine französische Organisation war mit von der Partie. Gestern standen von 10:15 Uhr bis in den frühen Nachmittag hinein hingegen nur ca. 120 Athleten aus 20 Vereinen aus ganz Thüringen, aus Sachsen-Anhalt und Bayern auf der Tatami. Mit Ashley Krupper (KSC Asahi Spremberg) durfte darüber hinaus eine Gaststarterin aus Brandenburg begrüßt werden.
Eröffnet wurde die Veranstaltung 10 Uhr durch unseren Abteilungsleiter Thomas Schauseil, beehrt haben uns gleichsam der Vereinsvorsitzende Klaus Karpinsky und der Vorsitzende des Ältestenrates, Erich Gutschner. Nach einer Begrüßung und vor der Eröffnung des Pokals wurden die Judo-Abteilungsmitglieder Hendrik Enke und Tilo Hettwer für ihr ehrenamtliches Engagement in Form der Ehrennadel in Bronze des SV 1883 Schwarza geehrt. Ein Dank des Vereins in formeller Form ging außerdem an die jungen Ehrenamtlichen Lisa Hettwer, Jonas Schwarz und Heiner Limmer. Anschließend wurde der Einsatz unserer Caterer gewürdigt, welche zu jedem Wettkampf, der von Schwarza ausgerichtet wird, kulinarisch Erstklassiges auffahren. Zuletzt bekam Marcel Hopfe noch ein Geburtstagspräsent. Der Hauptkampfrichter des Tages war Tobias Maultzsch vom FSV 1950 Gotha.
Das Kampfgeschehen aus Schwarzas Sicht beschreibt für seine Sportler im Folgenden der verantwortliche Trainer der U13, Matthias Herlitze: „Gut vorbereitet und top motiviert griffen die U13er Tigers gleich zu Beginn in das Turnier ein. Der Jüngste und eigentlich noch in der U11 kämpfende Julian Schreiber machte den Auftakt und versuchte sich in der höheren Gewichtsklasse zu profilieren. Julian gewann all‘ seine vier Kämpfe auf vollem Punkt und stand insgesamt nur eine Minute auf der Matte. Er kämpfte bärenstark und ließ keinem seiner Gegner eine Chance. Ihm gleich tat es Jannik Müller. Er gewann seine sechs Kämpfe ebenso vorzeitig auf vollem Punkt. Mit starkem Griff und vielen guten Ansätzen zwang er seine Gegner in die Knie. Am Ende holte er sich verdient die Goldmedaille ab. Jonas Kreuder und Marius Herrgesell konnten je einen Kampf für sich entscheiden und sicherten sich so am Ende Bronze. Maxim Konkin gewann zwei Kämpfe und wurde Fünfter, blieb damit aber hinter den Erwartungen zurück. Eddie Frenzel und Kevin Maurer erkämpften sich je einen Sieg und belegten am Ende ebenfalls fünfte Plätze. Leon Tamaschke konnte sich gestern leider nicht in den vorderen Rängen platzieren und schied aus. Ylvi Schust wurde aufgrund von unsportlichem Verhalten durch den Trainer vom Turnier nach dem ersten Kampf ausgeschlossen.“
Zum Ergebnis der U9 äußert sich im Anschluss deren federführender Trainer, David Keller, wie folgt: „Auch in der Altersklasse U9 stritt man beim heimischen Turnier verbissen um das ‚weiße Gold‘. Moritz Habel erkämpfte sich bei einem Sieg und einer Niederlage den zweiten Platz. Ebenfalls über einen Sieg freuen konnten sich Max Ohlwein und Luisa Rudolf, welche sich damit auf den Bronze-Rang kämpften. Yannis Schust, der mit großem Kämpferherz auf der Matte stand, blieb diesmal hinter seinen Erwartungen zurück und erhielt gleichsam Bronze.“
Ashley Krupper, die Schwester von unserem Julian Krupper, sicherte sich sehr souverän mit fünf Siegen weißes Gold.
Somit war der Tag für den SV 1883 Schwarza und seinen Judokas nicht nur organisatorisch, sondern auch sportlich ein Erfolg. In der Mannschaftswertung wurde Schwarza Fünfter. Platz eins nach olympischer Wertung ging mit sechs Goldmedaillen an den FSV 1950 Gotha, Platz zwei mit fünf an den PFC Ilmenau und Platz drei mit passenderweise drei an den SV Heberndorf.
Im Anschluss an das Turnier bekamen die Verantwortlichen viel Lob von den angereisten Vereinsvertretern für das kurzweilige Turnier und das gute Catering. Alles in allem war es ein entspannter, aber nicht minder lohnenswerter Tag. Ein Zuschauerinteresse war ebenso gegeben.
Der Judo-Vorstand dankt den zahlreichen Helfern, Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern, die von Freitagabend über Samstagfrüh bis Samstagnachmittag unermüdlich im Einsatz waren, besonders dem fabelhaften Catering-Team und den engagierten Bratern, genauso wie den zahlreichen Sponsoren der Abteilung und des Wettkampfes und dabei im Besonderen der Familie Deregowski von „Garten, Gaumen und mehr“ für die Bereitstellung von Sachpreisen für alle Empfänger des „weißen Goldes“ auf den Plätzen eins bis drei am gestrigen Tag.
Wir dürfen gespannt sein, was das nächste Kapitel Vereinsgeschichte in Form des 14. Heidecksburgpokals, der im Frühjahr des nächsten Jahres, 2019, stattfinden wird, so alles Neues und Altbewährtes für die Beteiligten bereithalten wird.
11.3.2018 Welf K. Schauseil
Foto: Thomas Schauseil