Natalia Schauseil holt Bronze in Frankfurt/Oder
Ihre vierte Medaille bei Deutschen Meisterschaften erkämpfte sich Natalia Schauseil (SV 1883 Schwarza) vor einigen Tagen bei den Titelkämpfen der Juniorinnen in Frankfurt/Oder. Nachdem sie bereits im Besitz eines kompletten Medaillensatzes ist, errang sie nach dem Vizemeistertitel 2014 erneut Bronze.
Die Rudolstädterin, die seit einigen Jahren am Olympiastützpunkt in Leipzig trainiert, gewann nach einem Freilos gegen die starke Niedersächsin Merle Wittekind mit einer Festhalte. Danach gab es durch die Kampfrichter zweimal eine große technische Wertung (Waza-Ari) für einen Oberschenkelwurf (Uchi-Mata) und eine erneute Festhalte gegen die Berlinerin Melina Seidel. Unglücklicherweise musste sie im nächsten Kampf gegen die Leipzigerin Lisa Müller kämpfen. Die beiden Judokas sind befreundet, kennen sich seit dem Jugendalter und trainieren gemeinsam unter der Leitung des sächsischen Landestrainers Markus Jähne in einer Gruppe, der u.a. auch die Vize-Olympiasiegerin Kerstin Thiele angehört. Solche Kämpfe stehen immer auf Messers Schneide. Natalia Schauseil konnte in der Vergangenheit oft gegen Lisa Müller gewinnen. Doch diesmal drehte die Leipzigerin den Spieß um. Durch eine Kontertechnik gelang es ihr, die Schwarzaerin mit Waza-Ari zu besiegen und ins Finale vorzudringen.
Natalia Schauseil blieb damit „nur“ noch der Kampf um Bronze. Sie konnte sich jedoch noch einmal motivieren und das „Kleine Finale“ mit cleverer Taktik gegen die U18-Meisterin Alina Böhm aus Württemberg, die damit überhaupt nicht zurechtkam und drei Bestrafungen (Shidos) hinnehmen musste, erfolgreich gestalten.
„Ich freue mich, dass die beiden Mädels fast nahtlos in die Fußstapfen der starken Leipziger Mittelgewichtlerinnen wie Annett Böhm, Melle Gerber oder Anne Ritt treten konnten“, sagte Bundesstützpunkttrainer Markus Jähne im Anschluss über die Leistungen von Natalia Schauseil und Lisa Müller. Dieses Lob wird sicher Ansporn für beide sein, im Training nochmal eine Schippe drauf zu legen, um am kommenden Samstag beim Internationalen Thüringenpokal in Bad Blankenburg möglichst erfolgreich abzuschneiden, wenn sie erneut die komplette deutsche Spitze und viele internationale Kämpferinnen die Ehre geben.
