Gelungene Premiere für Vincent Giller

Platz 5 bei den Deutschen Meisterschaften U18

Von Stefan Giller und Thomas Schauseil

Seit nunmehr gut zehn Jahren trainiert Vincent Giller vom SV 1883 Schwarza Judo, in den letzten Jahren am Landesleistungsstützpunkt in Jena. Am ersten Märzwochenende konnte er an seinen ersten Deutschen Meisterschaften teilnehmen. Diese fanden in Herne bei Dortmund statt.  Qualifiziert hatte sich Vincent hierzu, als jüngster Jahrgang im Altersbereich U18, über den Sieg bei den Mitteldeutschen Meisterschaften in Eisenach.

Im Feld der 24 stärksten Judokas Deutschlands erwischte Vincent, der vom Stützpunkttrainer Marc Blödorn und Landestrainer Mike Göpfert gecoacht wurde, einen glänzenden Auftakt. Er

dominierte den Berliner Max Ebner klar und setzte sich am Ende mit seiner Spezialtechnik am Boden, einer Sankaku, mit Ippon durch. Nun ging es gegen den Sieger der Bremen Masters, den südwestdeutschen Vizemeister Matthias Kliemeck aus Homburg. Beide schenkten sich in dem taktisch hochklassigen Duell nichts, konnten aber keine eigenen Wertungen erzielen. Bis etwa 20 Sekunden vor Kampfende stand es Unentschieden, ehe der Hesse nach einer druckvollen Aktion des Schwarzaers die Matte verließ und dafür eine Strafe erhielt. Das waren der Sieg für Vincent und der Einzug in das Viertelfinale. Hier hieß der Gegner Jonas Mollet, süddeutscher Vizemeister aus Baden. Erneut war es eine starke Bodenaktion mit abschließender Sankaku, welche Vincent einen weiteren Ipponsieg bescherte und ihm das Tor zum Halbfinale öffnete. Eine Medaille war jetzt in greifbare Nähe gerückt! Doch der Gegner war stark. Es handelte sich um keinen Geringeren, als den Westdeutschen Meister Christos Pintsis aus Dornap in Nordrhein-Westfalen. Der Kampf gestaltete sich dramatisch. Vincent geriet mit einer kleinen technischen Wertung (Yuko) in Rückstand und erhielt darüber hinaus zwei Strafen gegen den hochgewachsenen Gegner. Allerdings gab der Schwarzaer, angefeuert durch die Thüringer Trainer, Betreuer und mitgereisten Fans,  nicht auf und erzielte mit einen schönen O-Soto-Gake ebenfalls einen Yuko. Ausgleich nach Wertungen, aber die beiden erhaltenen Strafen würden am Ende zum Sieg nicht reichen. Nachdem Christos Pintsis selbst noch eine Strafe erhielt, schien der Ausgleich möglich. Doch die Zeit reichte nicht mehr, so dass Vincent den Kampf verlor. Tief enttäuscht verließ er die Tatami, aber der 3. Platz war noch möglich.

Im „kleinen Finale“ um Bronze ging es nun gegen den vermeintlichen Titelfavoriten, Daniel Sudermann aus Hessen. In der Vergangenheit hatte Vincent gegen den Homburger klar das Nachsehen gehabt. Das war diesmal anders. In einem spannenden Kampf gelang es beiden Sportlern nicht, den anderen zu werfen oder eine Bodenaktion erfolgreich abzuschließen. Erneut waren es die Strafen, die am Ende über Sieg und Niederlage entschieden und hier war der Hesse im Vorteil. Er wurde Dritter und Vincent Giller blieb nur der undankbare 5. Platz. Dieser bedeutete jedoch einen tollen Einstand bei seinen ersten nationalen Titelkämpfen, hatte er doch gezeigt, mit den Besten Deutschlands auf Augenhöhe kämpfen zu können.  Er reihte sich zudem würdig in die Bilanz des Thüringer Judo-Verbands ein, der neben zweier weiterer 5. Plätze durch Frederike Fiedel (Mattenteufel Erfurt) und Fabian Meyer (FSV Gotha) einen Meistertitel durch Thomas Gubert (Budokan Heiligenstadt) und einen Vizemeistertitel durch Maxime Brausewetter (Erfurter Judo-Club) erringen konnte.

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