Trainerporträt IV – Matthias Herlitze

Wir möchten den aktivsportlichen Reportage-Freiraum in den Medien nutzen, um der interessierten Leserschaft und Öffentlichkeit unsere engagierten Trainer und Übungsleiter vorzustellen. Die Reihe wird heute fortgesetzt mit

Matthias Herlitze

„Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben.“ -Judobegründer Jigoro Kano, 12. Dan (1860-1938)

Der 30-jährige Vermessungstechniker im Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation Matthias Herlitze ist der Cheforganisator der Schwarzaer Judoka. Der Multifunktionär betätigt sich neben seiner aktiven Judotätigkeit, die er seit 1998 ausübt und die ihm sportlich einige Medaillen bei Landeseinzelmeisterschaften und den 1. Meistergrad im Judo (Dan) eingebracht hat, auch als Trainer, Kampfrichter und Jugendleiter.

Mit 16 Jahren fing er an, Kinder zu trainieren, seit 2007 ist er Übungsleiter und besitzt mittlerweile seit zwei Jahren die Trainer-B-Lizenz. Erfolge seiner Tätigkeit als Trainer zeitigten sich mit Medaillengewinnen seiner Kämpfer bei Landeseinzelmeisterschaften und Landesvereinsmannschaftsmeisterschaften. Als Kampfrichter ist er ebenfalls seit 2007 aktiv, 2017 erlangte er die Qualifikation zum Landeskampfrichter und in diesem Jahr verschaffte er sich die Bundes-B-Lizenz. Die damit einhergehende Würde, als Kampfrichter den Bundesadler auf der Brust tragen zu dürfen, bezeichnet er als den bisherigen Höhepunkt seines Lebens. Für sein Engagement wurde er bereits mit der Ehrennadel in Bronze des SV 1883 Schwarza und des Thüringer Judoverbands ausgezeichnet. Vorbild in seiner Jugendzeit war für ihn der spätere Olympia-Bronzemedaillengewinner von 2012 und Begründer des „Tölzer-Umdrehers“, Andreas Tölzer.

Zum Judo kam Matthias Herlitze durch seinen Vater und seinen Onkel, die in ihrer Kindheit selbst Judoka waren, die räumliche Nähe der Turnhalle zu seiner Grundschule und ein wenig elterlichen Druck. Nach über zwanzig Jahren auf der Matte und zahlreichen Kämpfen gegen Judoka anderer Vereine seien für ihn mittlerweile aus Gegnern Freunde geworden und er freue sich über jedes Wiedersehen bei Wettkämpfen in ganz Thüringen. Nachdem sich die Tür als Juniorenkämpfer für ihn geschlossen hatte, öffnete sich die zum Ehrenamt und er entschied sich, das Gelernte an die nachfolgenden Generationen weiterzuvermitteln. Er lebt und lehrt die typischen Judowerte, Bescheidenheit, Respekt, Höflichkeit, deren Vermittlung ihm wichtiger sei als der Sieg seiner Schützlinge im Wettkampf. Matthias Herlitze hat den Judosport als Lebensstil für sich angenommen.

Wie seine Kollegen auch fühlt er mit seinen Sportlern mit, wenn diese siegreich oder als Unterlegene von der Matte gehen; wichtiger sei aber ihr Umgang mit dem Kampfergebnis und was sie daraus lernen können. Die korrekte Umsetzung ihrer Aufgabenstellung ist für Matthias Herlitze ausschlaggebend und natürlich dürfe der Spaß an der Sache nicht zu kurz kommen. Kritik übt er am stets steigenden, bürokratischen Aufwand seiner ehrenamtlichen Arbeit und an regelmäßigen Änderungen der Judoregeln, deren Sinnhaftigkeit er manchmal in Frage stelle.

An seiner Zeit und Tätigkeit im Verein schätzt er z. B. bei der Organisation von Heimwettkämpfen erworbene, für das Berufsleben nützliche Fähigkeiten und den Umgang mit zahlreichen, unterschiedlichen Charakteren. Außerdem habe ihm der Kampfsport sehr viel Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen gegeben. Er dankt allen Menschen, die ihn auf diesem Weg begleitet haben. In zwanzig Jahren sieht er sich immer noch als engagierter Ehrenamtlicher im SV Schwarza und hofft, dann noch viele seiner derzeitigen, aber auch zukünftige Freunde an seiner Seite zu haben. Außerdem wünscht er sich, dass ein paar junge Sportler in seine Fußstapfen treten.

12.5.2020 | WKS

Fotos: Thomas Schauseil

 

 

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